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Forschung

Zur grundsätzlichen Richtigkeit noosomatischer Forschungen:

Kuhn, C: Psycho-Neuro-Immunologie in: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 36, 1 (1995)

Es werden Kommunikationsmöglichkeiten zwischen dem Zentralnervensystem und dem Immunsystem aufgezeigt.

Die Kommunikation zwischen ZNS und Immunsystem findet auf hormonalem Wege statt (daher müsste eigentlich von Psycho-Neuro-Endokrino-Immunologie die Rede sein), wobei einzelne Zellen oder Zellverbände Botenstoffe entweder an benachbarte Zellen (parakrin) oder in die Blutbahn (endokrin) abgeben; ebenso können Nervenzellen Hormone entweder direkt an Zielzellen (Neurotransmission) oder in die Blutbahn (neuroendokrin) abgeben.

Zum einen kommuniziert das ZNS mittels Peptidhormonen mit dem Immunsystem. Viele als Neuropeptide bekannte Substanzen kommen auch im Immunsystem vor. So wird das VIP auch von Mastzellen und polymorphkernigen Leukozyten gebildet, das beta-Endorphin auch in Lymphozyten gefunden. Die in der Schmerzweiterleitung mitwirkende Substanz P wird auch in eosinophilen Leukozyten gebildet und stimuliert bei Makrophagen die Produktion von Interleukin 1. Substanz P-haltige Nervenfasern wurden auch in lymphatischen Organen nachgewiesen, sodass über Schmerzreiz das Immunsystem aktiviert werden kann.

Im limbischen System wurde eine hohe Rezeptorendichte für Neuro- und Immunopeptide gefunden, sodass das Immunsystem auch auf das ZNS wirkt.

Zum anderen wurde im Rahmen der Stressforschung das Konzept von den zwei (psycho-endokrino-immunologischen) Stressachsen entwickelt. Hierbei stehen sich die Sympathicus-NNM-Katecholamin-Achse und die Hypothalamus-NNR-Corticosteroid-Achse gegenüber.

Die erste wird aktiviert, wenn Stress durch aktives Handeln unter Kontrolle gebracht werden soll, geht mit Wut (Ärger nach außen) einher und führt langfristig zu Arteriosklerose. Alpha-adrenerge Reize stimulieren, beta-adrenerge Reize hemmen die Immunzellen.

Die zweite wird beim Scheitern der Stresskontrolle aktiviert. Dies ist verbunden mit Gefühlen wie Hilflosigkeit und Depression (Ärger nach innen) und führt zur Hemmung und Schwächung des Immunsystems. Untersuchungen mit Krebspatienten erbrachten, dass bei vielen frustrierende Lebensumstände bestanden, auf die die Patienten eher mit Depression, Passivität und Hoffnungslosigkeit reagierten und eine auf diesen Aspekt ausgerichtete Psychotherapie den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen konnte.

Als beweisend für eine Kommunikation zwischen Psyche, ZNS und Immunsystem gilt auch folgendes Experiment aus dem Jahr 1978: über drei Tage hinweg wurde Ratten eine Zuckerlösung verabreicht und kurz darauf eine immunsuppressive Substanz injiziert. Danach wurde eine Immunantwort durch Injektion eines Antigens provoziert sowie einem Teil der Ratten wieder Zuckerlösung gegeben. Die Immunreaktion dieser Ratten fiel deutlich geringer aus, sodass die Gabe von Zuckerlösung als neu antrainierter, auf das Immunsystem einwirkender Reiz betrachtet werden kann.

Die Psycho-Neuro-Immunologie wird in den Bereich ganzheitlicher Betrachtungsweisen in der Medizin eingeordnet, deren theoretische Basis im “Netzwerk-Paradigma” Ausdruck findet. Dieses wurde Ende der 70er Jahre formuliert und besagt, dass alle Bereiche des Lebens und des Universums miteinander netzwerkartig in Verbindung stehen und so möglichst viele Parameter in die Erforschung eines Gegenstandes miteinbezogen werden müssen. Auf die Medizin bezogen bedeutet dies, dass neben der Körperlichkeit auch die Seele (als Gefühle im zwischenmenschlichen Austausch) und der Geist (als Bereich des Denkens und Wollens inklusive ethischer, gesellschaftlicher und auch spiritueller Implikationen) mit in Betracht kommen müssen. Der spirituelle Bereich betrifft auch Ansätze, Krankheit einen Sinngehalt zu unterstellen.

So erscheint es folgerichtig, den oben beschriebenen Denkansatz in die immunologische Forschung mit einfließen zu lassen, um Krankheiten, die durch eine Fehlfunktion des Immunsystems bedingt sind (hierunter werden Erkrankungen wie Krebs, MS, rheumatoide Arthritis, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Allergien sowie AIDS subsumiert) auf diesem Wege verstehbar zu machen.

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